Die dunkle Seite der KI: Datenschutzrisiken und wie man sie vermeidet

Mit dem zunehmenden Einsatz von generativen KI-Technologien wie ChatGPT in der Geschäftswelt rückt auch die Frage der Datensicherheit in ein bedrohliches Licht. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzen diese Technologien als Unterstützung, sind sich jedoch oft nicht bewusst, welches Risiko sie damit für ihr Unternehmen eingehen.

Wir hören immer wieder von unseren Kunden, als auch von befreundeten Unternehmen, dass ihnen dieses Thema ernsthafte Sorgen bereitet – zum Teil werden sogar ChatGPT-Verbote ausgesprochen, welche dann aber häufig einfach mit privaten Accounts unter der Hand umgangen werden. Irgendwie klar, der Nutzen und die Arbeitserleichterung ist einfach zu groß.

Bei der Eingabe von Daten in diese Systeme können vertrauliche Informationen leicht in falsche Hände geraten. Dies wirft natürlich alarmierende Fragen auf:

  • Wo werden diese Daten gespeichert und wie lange?
  • Wer hat Zugriff darauf und was wird mit ihnen gemacht?
  • Könnten sie missbraucht werden, um Unternehmen zu schaden oder gar für kriminelle Aktivitäten verwendet werden?

Die Gefahren der Nutzung von externen KI-Systemen

Die für Unternehmen relevantesten Gefahren lassen sich meistens auf diese 3 Punkte herunterbrechen:

  1. Datenschutz bei Interaktion: KI-Dienste wie ChatGPT übermitteln die Daten über das Internet an eine US-amerikanische Cloud. Jede solche Interaktion könnte abgefangen oder eingesehen werden, egal ob vom Unternehmen selbst oder von US-Behörden, wodurch das Leaken von vertraulichen und datenschutzrechtlich schützenswerten Informationen riskiert wird.
  2. Unklare Datenverarbeitung: Externe KI-Dienste könnten Daten für eigene Zwecke, wie Training oder Analyse, speichern. OpenAI (das Unternehmen hinter ChatGPT) spricht davon sogar ganz offen: zumindest die Daten von kostenlosen Usern werden tatsächlich für das weitere Training ihrer KI-Modelle genutzt. Dies kann zu unerwünschten Datenschutzrisiken führen, insbesondere wenn die genaue Verarbeitung und Lagerung der Daten unbekannt ist.
  3. Veröffentlichung sensibler Informationen: Bei der Nutzung externer KI-Lösungen besteht immer das Risiko, dass sensible Informationen unbeabsichtigt (oder auch einfach fahrlässig beabsichtigt) veröffentlicht oder geteilt werden. Dies kann von Patentinformationen über Geschäftsstrategien bis hin zu Kundendaten reichen.

Es ist absolut entscheidend, diese Bedrohungen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und adäquate Sicherheitsmaßnahmen bei der Nutzung von KI zu treffen. In einer Zeit, in der Cyber-Bedrohungen und Datenschutz sowieso schon immer größere Sorgen bereiten, ist die Entscheidung für ein lokales Hosting von KIs nicht nur eine Frage des individuellen Geschmacks. Es handelt sich vielmehr um eine smarte strategische Entscheidung, um die eigenen Geschäftsinformationen zu schützen.

Akute Maßnahmen für Unternehmen zur Datensicherheit bei KI-Nutzung

Was kann man also tun? In Anbetracht der beschriebenen Risiken sollten Unternehmen, die KI-Lösungen nutzen oder einführen möchten, einen Maßnahmenkatalog zur Datensicherheit bei KI-Nutzung erarbeiten. Folgende Beispiel-Maßnahmen sollte man dabei in Betracht ziehen:

  1. Aufklärung und Schulung: Das Bewusstsein für Datensicherheit unter den Mitarbeitern ist das erste und wichtigste Glied in der Sicherheitskette. Durch Schulungen können Mitarbeiter über Risiken aufgeklärt und in sicheren Verfahren geschult werden.
  2. Richtlinien etablieren: Es sollte klare Unternehmensrichtlinien darüber geben, welche Daten in KI-Lösungen eingegeben werden dürfen und welche nicht. Diese Richtlinien sollten regelmäßig überprüft und aktualisiert werden.
  3. Evaluierung von KI-Anbietern: Nicht alle KI-Plattformen sind gleich. Unternehmen sollten Anbieter sorgfältig auswählen und deren Sicherheitsprotokolle, Datenschutzrichtlinien und Geschäftspraktiken bewerten.
  4. Regelmäßige Audits: Führen Sie regelmäßige Sicherheitsaudits durch, um mögliche Schwachstellen im System zu identifizieren und zu beheben.
  5. Notfallpläne: Erstellen Sie Notfallpläne für den Fall eines Sicherheitsverstoßes, sodass Ihr Team weiß, wie es schnell und effizient reagieren kann.
  6. Interne KI-Lösungen in Erwägung ziehen: Wenn es möglich ist, ziehen Sie das Deployment einer internen KI-Lösung in Betracht. Dies gibt Ihnen nicht nur mehr Kontrolle über die Daten, sondern auch über den gesamten Entwicklungs- und Einsatzprozess der KI.

Selbstgehostete KI-Lösungen: Der Schlüssel zur Minimierung von Datenschutzrisiken

Vor allem das lokale Hosting von KIs bietet gegenüber externen Cloud-Lösungen eine maximale Mitigation der obengenannten Risiken und eine Vielzahl von Vorteilen:

  1. Volle Datenkontrolle: Beim lokalen Hosting behalten Unternehmen die vollständige Kontrolle über alle Daten. Es gibt keine Übertragung oder Speicherung in externen Systemen, was das Risiko von Datenverlust oder -diebstahl erheblich verringert. Außerdem machen selbstgehostete KIs oft erst eine legale bzw. bestimmungsgemäße Nutzung möglich, wenn Daten das eigene Unternehmen nicht verlassen dürfen.
  2. Optimierte Anpassung: Unternehmen können ihre KI-Lösungen besser in bestehende Systeme und Arbeitsabläufe integrieren, wodurch eine effizientere und zielgerichtete Nutzung ermöglicht wird. Außerdem lassen sich lokal gehostete KIs mittlerweile sehr gut an eigene Unternehmensdaten antrainieren, entweder über reguläres Training oder mittels Verwendung von Vektordatenbanken als Intermediär für Knowledge Retreival.
  3. Unabhängigkeit von Drittanbietern: Lokales Hosting minimiert die Abhängigkeit von externen Serviceanbietern, wodurch Unternehmen vor unerwarteten Serviceausfällen, Preisänderungen oder geänderten Nutzungsbedingungen geschützt sind.
  4. Verbesserte Latenzzeiten: Die Datenverarbeitung direkt vor Ort kann zu erheblich schnelleren Reaktionszeiten führen (wenn man das möchte). Dies kann besonders wichtig für Echtzeitanwendungen sein.
  5. Erweiterte Sicherheitsprotokolle: Unternehmen können spezifische Sicherheitsprotokolle und -standards implementieren, die genau auf ihre Anforderungen und Risikobewertungen zugeschnitten sind.
  6. Kosteneffizienz auf lange Sicht: Obwohl die anfänglichen Investitionen für das lokale Hosting höher sein können, können die langfristigen Einsparungen durch den Wegfall wiederkehrender Cloud-Gebühren und die optimierte Nutzung erheblich sein.

Hinweis: Für diejenigen, die auf der Suche nach einer einfach und schnell umsetzbaren lokalen KI-Lösung sind: Unsere Plattform localmind.ai bietet lokale und privat gehostete KI, die den höchsten Datenschutzansprüchen gerecht wird.

Key Takeaways

In unserer immer weiter vernetzten und digitalisierten Welt sind Daten oft das wertvollste Gut eines Unternehmens. Die Möglichkeiten, die durch KI-Modelle wie ChatGPT geschaffen werden, sind beeindruckend und bieten unschätzbare Vorteile für eine Vielzahl von Anwendungen. Allerdings darf man dabei nie vergessen, dass mit der Nutzung solcher Technologien auch Risiken verbunden sind, insbesondere in Bezug auf die Datensicherheit. Geschäftsstrategien, Kundendaten und andere vertrauliche Informationen sind heutzutage wertvoller denn je.

Es ist daher von größter Bedeutung, nicht nur die beeindruckenden Fähigkeiten dieser KI-Modelle zu nutzen, sondern auch sicherzustellen, dass diese Daten zu jeder Zeit geschützt sind und nicht unbeabsichtigt oder durch Sicherheitslücken offengelegt werden. In diesem Sinne ist Datenintegrität und -sicherheit nicht nur eine technische Herausforderung, sondern ein zentrales Element der Geschäftsführung und -ethik in unserer heutigen Gesellschaft. Unternehmen sollten sich dieser Verantwortung bewusst sein und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit und Integrität ihrer Daten zu gewährleisten.